Frage 1
Wie kann es zu Lieferengpässen kommen?
Antwort
Die Gründe für Lieferengpässe sind komplex und können sich von Fall zu Fall unterscheiden. Mögliche Ursachen für Engpässe in der pharmazeutischen Industrie können etwa Produktionsengpässe, eine steigende weltweite Nachfrage, Rohstoffknappheit, technische Störungen oder Änderungen der behördlichen Anforderungen sein. Verschärfend wirken externe Faktoren wie Corona oder die geopolitische Situation. Die Volatilität der globalen Nachfrage erschwert die Planung zusätzlich. Dies in einem Umfeld, in dem der Kostendruck steigt und die Margen sinken.
Frage 2
Warum haben Sandoz und Galexis diese Initiative gestartet?
Antwort
Vermehrte Versorgungsengpässe unter Gesundheitsfachpersonal sowie auch Patientinnen und Patientensicherheit aus.
Diese Engpässe betreffen Ärzte, Apotheken, Spitäler und insbesondere Patientinnen und Patienten, die auf die notwendigen Medikamente angewiesen sind. In der Folge werden an Personen mit chronischen Leiden alternative Generika anderer Hersteller oder gar teurere Originale verordnet oder abgegeben. Diese Umstellung ist sowohl für Ärztinnen und Ärzte als auch Apothekerinnen und Apotheker mit Aufwand verbunden, da unter anderem z.B. die Verträglichkeit neu ermittelt werden muss.
Um dieser Unsicherheit entgegenzuwirken und um Druck vom Gesundheitssystem zu nehmen, werden Sandoz und Galexis aktiv: Sie erhöhen mit der Initiative Safety Stock den Lagerbestand für die wichtigsten Substanzen.
Frage 3
Warum arbeitet Galexis mit Sandoz zusammen?
Antwort
Generell unterstützt Galexis als Teil der Galenica-Gruppe den vermehrten Einsatz von Generika, sowohl im Grosshandel als auch in den eigenen Apotheken. Im Markt für Generika ist die Sandoz als einer der grössten Generikaanbieter daher ein wichtiger Partner.
Frage 4
Worin genau besteht die Zusammenarbeit?
Antwort
Sandoz erhöht bei Galexis den Lagerbestand für die wichtigsten generischen Medikamente zur Behandlung von chronischen Krankheiten. So gelingt es, mögliche kurz- oder mittelfristige Lieferengpässe in der Schweiz bestmöglich zu überbrücken und dadurch Therapieunterbrechungen oder -umstellungen zu minimieren. Mit der Initiative Safety Stock sind somit weniger Patientinnen und Patienten von Versorgungsengpässen betroffen und müssen nicht auf andere Produkte umgestellt werden, falls es zu Produktionsengpässen kommen sollte.
Frage 5
Wie soll die Situation mit Blick auf die Versorgungslage der Schweiz verbessert werden?
Antwort
Die Versorgungssicherheit der Schweiz mit Medikamenten - insbesondere mit bewährten Arzneimitteln der Grundversorgung, mit Generika - muss gewährleistet werden. Zu den wichtigsten Massnahmen gehören angemessene Preise und kein Billigstprinzip für Generika sowie gleiche Margen für Generika und Originalpräparate. Zudem gilt es den Massnahmenkatalog der interdisziplinären Arbeitsgruppe zur Versorgungssicherheit dieses Frühjahr abzuwarten. Diese Arbeitsgruppe wurde vom Bundesrat eingesetzt, um die Versorgungssicherheit weiter zu verbessern, beispielsweise auch mit einem besseren Datenmanagement.
Frage 6
Wie wirkt sich die Initiative Safety Stock auf den Preis aus der betroffenen Medikamente aus?
Antwort
Es besteht kein direkter Zusammenhang zum Preis der Medikamente. Jedoch kann die Initiative die Umstellung vieler Patientinnen und Patienten auf andere Produkte verhindern und ihre Therapietreue steigern, was Mehr- und Folgekosten im Gesundheitssystem verhindert.